76. MKV Jahrestreffen: Aufbruchstimmung in Kitzbühel
Modernisierung – Neuwahl – Pontifikalamt – Ehrenring für Helmut Kukacka –
Der katholische Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) beging von 18.-21. Mai seine 76. Jahresversammlung (Pennälertag) in Kitzbühel. Neben den ganztägigen Sitzungen wurde ein weitreichendes Kulturprogramm auch für die heimische Bevölkerung angeboten.
Am Pfingstsonntag feierten rund 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Auftakt des offiziellen Festaktes die heilige Messe, die von Weihbischof Hansjörg Hofer im Sportpark zelebriert und bei der der apostolische Segen des Heiligen Vaters verlesen wurde. Danach folgte ein landesüblicher Empfang mit der Kitzbüheler Schützenkompanie sowie der traditionelle Festumzug. 160 katholische Mittelschulverbindungen sowie zahlreiche befreundete Verbindungen und Verbände aus dem In- und Ausland zogen durch die Stadt. Bei der Festkundgebung dankte der Tiroler Landesrat Mag. Johannes Tratter den Anwesenden für ihr ehrenamtliches Engagement und hob hervor, wofür die katholischen Verbindungen in Österreich stehen: Für Toleranz, für christliche Werte und für die Bereitschaft in Gesellschaft und Staat Verantwortung zu übernehmen.
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Tourismus“ wurde Sonntag Vormittag eine Podiumsdiskussion abgehalten. „Als katholische Couleurstudenten fühlen wir uns sowohl ethisch als auch politisch verpflichtet uns mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Bei uns arbeiten Alt und Jung im Sinne einer Ausgewogenheit der Generationen für eine lebenswerte Zukunft.“, betont der MKV-Vorsitzende Walter Gröblinger. Dabei beleuchteten der Europaabgeordnete Mag. Lukas Mandl, EU-Kommissar a.D. Dr. Dipl.-Ing. Franz Fischler, die junge Abgeordnete zum Tiroler Landtag Mag. Sophia Kircher sowie die Kitzbüheler Tourismuschefin Signe Reisch das Veranstaltungsthema aus unterschiedlichen Blickwinkeln: „Nachhaltigkeit vs. Kostenaufwand“, „Welche Rolle spielen Umwelt und Klimaschutz im Tourismus?“, sowie „Standortentwicklung und Positionierung der jeweiligen Regionen“. Die Diskussion hat dabei klar gezeigt: Es gibt ein hohes Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften im Tourismus, es braucht aber noch mehr Zusammenarbeit von EU, Bund, Ländern und Regionen: Zum Beispiel bei einer sinnvollen öffentlichen Verkehrsanbindung.
Bei seinen Sitzungen hat der MKV beschlossen seine internen Abläufe und Strukturen zu vereinfachen. „Unser Verband fühlt sich den traditionellen Werten und Traditionen verpflichtet. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht modern und elektronisch unterstützt kommunizieren und verwalten können. Mit den angedachten Reformen, die nun binnen eines Jahres detailliert vorbereitet werden, führen wir unseren Verband auch strukturell ins 21. Jahrhundert.“, freut sich der Bundesjugendobmann Sebastian Skupa über den gestarteten Reformprozess. Walter Gröblinger wurde mit 94 Prozent Zustimmung für eine zweite Amtszeit von drei Jahren zum Vorsitzenden des MKV gewählt. Sein eingeschlagener Weg der Verjüngung und Modernisierung soll weitergeführt werden. Der gebürtige Weinviertler Wolfgang Schmidt aus Stockerau ist neu im MKV Präsidium und für den Absolventenverband (Altherrschaft) zuständig.
Neben der Generationengerechtigkeit ist das Thema Bildung das gesellschaftspolitische Kernthema des MKV. Diesem Ziel folgend hat der MKV eine Standpunktgruppe eingerichtet, die sich den Thema Subsidiarität in der Schulautonomie widmen wird. „Die bisherige Diskussion wird oft nur eindimensional geführt. Wir vermissen die kritische Auseinandersetzung mit und die Zusammenführung von folgenden Fragen: „Wie viel Autonomie braucht eine Schule?“ vs. „Wie viel Autonomie verträgt das Schulsystem?“ Daher werden sich Lehrer, Eltern und Schüler – allesamt Mitglieder des MKV – kritisch damit auseinandersetzen und ein Positionspapier dazu erarbeiten“, betont Gröblinger.
Unter großem Beifall wurde dem Altkartellvorsitzenden Staatssekr. a.D. Mag. Helmut Kukacka im Rahmen der großen Abschlussveranstaltung (Festkommers) der Ehrenring des MKV verliehen. Kukacka ist dem MKV von 2009 – 2015 vorgestanden und hat in dieser Zeit weitreichende Maßnahmen für den Verband gesetzt. Beispielgebend sei die Aktion „Felix fit Futurum“, eine Diskussions- und Schulungsreihe, die die MKV-Verbindungen angehalten hat an der eigenen Zukunft zu arbeiten. Zudem hat Helmut Kukacka den Verband mit seinem Ziel, der erfolgreichste Jugendverband Österreichs zu werden, eine Vision gegeben, die noch heute motiviert und mobilisiert. Grußworte wurden vom Kitzbüheler Bürgermeister Dr. Klaus Winkler und Bundesminister Hartwig Löger gesprochen. Löger gratulierte im Namen des Herrn Bundeskanzlers Sebastian Kurz und der gesamten Bundesregierung dem am Wochenende wiedergewählten MKV-Vorsitzenden Walter Gröblinger sehr herzlich und wünschte ihm alles Gute für die neue Amtsperiode.
Die Festrede wurde von Onlinebank N26-Mitgründer Mag. Maximilian Tayenthal unter dem Titel „Die Tradition des Wandels im digitalen Zeitalter“ abgehalten.
Bei der Verabschiedung zeigte sich BGM Winkler begeistert über die professionelle Abwicklung und die äußerst positive Resonanz der Bevölkerung.
Der MKV ist eine katholische Gemeinschaft von rund 18.000 Oberstufenschülern und -absolventen aus 160 Verbindungen an etwa 100 Schulstandorten in ganz Österreich. Im kommenden Jahr gastiert der MKV mit seinem Pennälertag in der steirischen Bergbaustadt Leoben.