Das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist!
Seit 1. Juli ist Wolf Steinhäusl v. Dionysos (FOE) als Nachfolger von Sebastian Skupa (AMV) Kartellsenior des MKV. Im Interview mit Tobias Klaghofer (VBW) spricht er über seine Pläne und Ambitionen.
Du bist jetzt seit kurzem Kartellsenior. Wie läuft es für dich bisher?
Mindestens so anstrengend wie angenommen! Gleich zu Beginn standen einige organisatorische Tätigkeiten wie die Schulstartaktion an, wofür ich dem Alt-Kartellsenior Julian Staltner sehr dankbar bin, dass er mich hier so gut unterstützt und dieses Projekt begleitet.
Wie sieht dein weiteres Programm aus für deine Amtszeit?
Wir als Kartellaktivitas haben sehr viel geplant. Einerseits beschäftigt uns derzeit noch die Einarbeitung, die zu Beginn einfach notwendig ist. Auch versuchen wir die Arbeit unserer Vorgänger so gut wie möglich weiterzuführen und vernetzen uns mit den Landesverbänden, vor allem natürlich mit den Aktiven-ChCs. Andererseits stehen natürlich schon erste Projekte in den Startlöchern, wie zum Beispiel in Zusammenhang mit der aktuellen politischen Situation, wo unter anderem eine Podiumsdiskussion geplant ist. Auch sind erste Schritte für neue Programme zu den beiden Themenbereichen Schulpolitik sowie Digitalisierung geplant. Chargiereinsätze stehen natürlich auch einige an, gerade zu Beginn der Amtszeit erwarten uns viele 100. Stiftungsfeste.
Stichwort Schulpolitik: Was hast du hier geplant?
Ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass wir als MKV hier wieder zu unseren Wurzeln zurückfinden, wir haben ja schließlich – gemeinsam mit der Jungen ÖVP – die Schülerunion gegründet. Wir wollen im schulpolitischen Bereich wieder eigene Themen setzen, und dies auch mit dem Bereich der Digitalisierung, welche ja unbestritten nicht mehr aufzuhalten ist, verbinden. Hier wollen wir mit einer Arbeitsgruppe neue Perspektiven aufzeigen, wo die Bildung zum Einzelnen kommen soll und kann.
Gibt es konkrete Projekte, die du in deiner Amtszeit umsetzen willst?
Auf jeden Fall! Ich möchte die Digitalisierung auch verbandsintern fördern, hier vor allem durch verschiedene digitale Newsletter, um so unsere Kartellbrüder besser erreichen und abholen zu können. Auch soll das OGV stärker genutzt werden. Hier wollen wir eine „best-practice-Börse“ einrichten, sodass sich die Verbindungen untereinander vernetzen können und so gut funktionierende Dinge von anderen Verbindungen sehen und vielleicht auch übernehmen können.
Du hast schon ein paar Mal das Wort Digitalisierung fallen lassen. Auch unserem Vorsitzenden ist es ja ein großes Anliegen, den Verband ins 21. Jahrhundert zu bringen. Wie ist die Zusammenarbeit mit ihm?
Großartig! Wir hatten bereits mehrere Präsidiumssitzungen, welche wir teilweise via Skype abhalten. Es funktioniert bis jetzt wirklich sehr gut und ich bin guter Dinge, dass die nächsten zwei Jahre wirklich eine großartige Geschichte werden.
Wie auch das Präsidium nicht nur der Vorsitzende ist, so ist die Kartellaktivitas auch nicht nur der Kartellsenior, sondern ein Team aus vier Personen.
So ist es, ich bin ja nur die Speerspitze. Ohne mein Team – der inhaltliche Motor, wie ich sie gerne nenne – wäre vieles nicht möglich. Kartellconsenior 1 Franceso Steiner v. Garibaldi (RGI) hat sich vor allem des Projekts der MKV-FCs stark angenommen, welche ich an dieser Stelle ganz stark bewerben möchte. Wir als Aktivitas möchten raus zu den Verbindungen und den Kartellbrüdern, und hier gerade bei den ganz Jungen ansetzen und den Verband sowie die Arbeit der Verbandsführung vorstellen. Der Überblick über die Projekte wird Kartellconsenior 2
Michael Hopferwieser v. Tacticus (SIN) behalten und wird seine Akzente vor allem bei den Themen Digitalisierung und Social Media setzen. Kartellprätor Hadrian ist schon gut dabei, alle Chargiereinsätze zu koordinieren, und auch sonst ist auf ihn immer Verlass.
Wenn wir auf den Verband als Ganzes zu sprechen kommen: Siehst du Bereiche, die nicht optimal laufen?
Ich bin noch nicht so lang im Amt…
…aber schon seit 2010 MKVer.
Das schon, aber den intensiven Einblick habe ich erst seit kurzem. Ich sehe vor allem viel Bürokratie. Es ist schwierig, alle Kartellbrüder einzubinden und auch dauernd mit den Landesverbänden Rücksprache zu halten, wobei uns das schon sehr wichtig ist, möglichst viele an Bord zu haben und ein möglichst großes Commitment herzustellen. Das ist jedoch manchmal sehr aufwändig, durch die Digitalisierung ergeben sich für uns aber ganz neue Wege, die wir dann auch sehr schnell gehen können.
Wo siehst du den Verband im Jahr 2050, wo soll der Verband dann stehen?
Bis 2050 ist es noch sehr lang hin, da bin ich dann 54 Jahre alt und die Welt wird ganz anders aussehen. Ich hoffe, dass wir 2050 mindestens genauso gut dastehen wie jetzt, was mich gleich zu unserem nächsten Themenbereich bringt, nämlich Demografie und Generationen. Dieser Bereich ist manchen vielleicht etwas unangenehm, aber ich finde es wichtig das offen anzusprechen. Wenn man sich die Zahlen, Daten und Fakten des MKV ansieht, kommt es leider zu einer Entwicklung in Österreich, die den MKV stark treffen kann. Ein Gutteil der Kartellbrüder ist schon über 50 Jahre alt, es gibt einige Verbindungen, die kaum Fuchsen haben. Ich glaube, dass wir dieses Problem wie zum Beispiel beim MKV Zukunftsdialog ansprechen müssen. So hoffe ich, dass wir 2050 weiterhin eine beliebte und große Jugendorganisation in Österreich sein können.
Du hast eine durchaus solide couleurstudentische Karriere hinter dir. 2010 rezipiert, danach unter anderem Senior beim 90. Stiftungsfest deiner Forchtenstein, drei Jahre lang Landesconsenior, und mittlerweile auch im ÖCV geburscht. Was hast du dir von diesen knapp 10 Jahren mitgenommen?
Durch meine Verbindung habe ich die Möglichkeit bekommen mich persönlich weiterzuentwickeln und auch sehr, sehr früh Verantwortung zu übernehmen. Meine erste Charge war mit 15 Jahren der Schriftführer und konnte mich hier gleich in verschiedene Tätigkeiten einarbeiten. Auch das Organisieren von Veranstaltungen, das Übernehmen von neuen Aufgaben und die Gelegenheiten, hierbei über sich selbst hinauszuwachsen haben mich sehr geprägt. Man kann in Verbindungen und verband sehr viel in einer geschützten Atmosphäre lernen. Ich glaube nicht, dass sich Kartellbrüder grundlos in sehr hohen Positionen, egal ob in Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik, befinden.
Wenn du einem Aktiven einen Rat mitgeben müsstest für seine Aktivenzeit, was wäre das?
Versuch so viel auszuprobieren wie möglich, und lass dich von Rückschlägen nicht zu hart treffen! Man kann aus Fehlern nur lernen und sich weiterentwickeln.
Was sagst du zum Bildungswesen innerhalb unseres Verbandes?
Bildung ist nicht umsonst eine unserer vier Prinzipien und wird in unserem Verband groß geschrieben. Ich bin zurzeit selbst Teilnehmer der Trainerakademie IX des Figl Instituts. Einige von euch haben erst vor kurzem den 54. Lehrgang der Kartellführungsschule selbst miterlebt. Generell sind alle Schulungsangebote im Verband mit Landesverbandsschulung, Kartellführungsschule, Kartell-Philister-Schule sowie Trainerakademie von sehr hohem Niveau und ich kann jedem nur dazu raten, dies auch zu nutzen.
Was macht der Kartellsenior Dionysos in seiner Freizeit?
Privat verbinge ich, wenn ich nicht gerade an der Wirtschaftsuniversität in Wien an meinem Bachelor arbeite, sehr gerne Zeit mit meiner Familie, zu der seit ein paar Monaten auch ein junger Hund gehört, in Donnerskirchen, wo ich auch aufgewachsen bin. Natürlich treffe ich mich auch gern mit meinen Freunden und gehe mit ihnen aus.
Couleurstudententum für dich in einem Satz:
Das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist!