MKV Spitze trifft BM Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann
Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) trafen der MKV Jugendobmann Sebastian Skupa und der Verbandsvorsitzende Walter Gröblinger mit dem Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Dr. Heinz Faßmann zusammen. Neben Detailgesprächen zu den Themen Schülerparlament, Mitspracherecht der Schüler und der so genannten teilstandardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung (Zentralmatura), standen auch der Religions- bzw. Ethikunterricht und die Frage nach der Subsidiarität im Schulwesen im Zentrum der rund 45minütigen Diskussion.
„Der Minister zeigte sich offen für unsere Anregungen, ließ aber auch klar erkennen, wo er aus inhaltlichen oder finanziellen Überlegungen Grenzen setzen will und muss“, so Skupa und Gröblinger. So seien zum Beispiel beim Religionsunterricht und beim oftmals geforderten verpflichtenden Ersatzunterricht Ethik vor allem die Ressourcen und somit die Finanzierung die große Herausforderung, was einen Ersatzunterricht über zwölf Schulstufen momentan unmöglich macht. Die Frage lautet daher: „Bei welcher Schulstufe macht es am meisten Sinn?“ Auch mehr Subsidiarität und Mitspracherecht der Schülerinnen und Schüler seien ganz im Sinne des Bundesministers.
Klar und unmissverständlich war der Minister bei seiner Meinung zum Bildungssystem in Österreich generell: „Wir haben ein gutes Bildungssystem“. Dass da und dort Veränderungen und Weiterentwicklungen notwendig wären, stellte es außer Diskussion. Man müsse jedoch genau prüfen, wo es Sinne mache. Veränderung nur um zu verändern sei weder sein Ziel, noch jenes der Bundesregierung. Dasselbe gelte auch für unsere Hochschulen: „Man müsse die veröffentlichen Rankings richtig einschätzen. Mit einem Platz in den Top 200 rangiert man – bei rund 15.000 Universitäten weltweit – beim besten Prozent.“
Sebastian Skupa bedankte sich seinerseits für die gute Zusammenarbeit und signalisierte den Willen zur Mitgestaltung seitens des MKV: „Gemeinsam mit motivierten Schülervertretern aus unseren Reihen (auf Schul-, Landes- und Bundesebene) wollen wir dem Herrn Bundesminister unsere Mitarbeit zusichern. Als Experten des Schulalltags wollen wir bei den nächsten Umsetzungen des neu aufgestellten Bildungsministeriums dabei sein.“
Walter Gröblinger ergänzte, dass „wir als generationsübergreifender Verband auch zahlreiche interessierte Eltern- und Lehrervertreter sowie Schuldirektoren kennen, die sich über Einbindung und Einladung zur Mitarbeit sehr freuen würden.“
Auszug aus der Tischvorlage des MKV:
- Wichtig ist uns die gesetzliche Verankerung des Schülerparlaments. Wir unterstützen daher die aktuelle Bundesschülervertretung und Nationalratsabgeordneten Nico Marchetti bei ihrem Engagement in diese Richtung.
- Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass Menschen, die der tägliche Schulalltag betrifft, also die Schüler, weiterhin in den Schülervertretungen, auf Schul-, Landes- und Bundesebene für ihre ideale Schule mitarbeiten dürfen.
- Jede Schule muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen.
- Es braucht neue Technologien in den Schulen: Overheadprojektoren gehören zur Vergangenheit.
- Chancengerechtigkeit und verpflichtendes Lehrerfeedback sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
- Der MKV tritt mit voller Überzeugung für die Beibehaltung des differenzierten Schulsystems und die Rettung des Gymnasiums als allgemeinbildende Schule ein.
- Verpflichtender Ethikunterricht: Als katholischer Verband bekennen wir uns zum Religionsunterricht. Wer sich dennoch abmeldet, darf nicht mit einer Freistunde „belohnt“ werden. Wir brauchen einen verpflichtenden Ethikunterricht in unserem Land, um jene Werte, die Österreich und Europa ausmachen, wieder in den Schulen vermittelt zu bekommen.